In örtlicher Betäubung und unter anästhesiologischer Überwachung wird der spezielle, für dieses Verfahren entwickelte Katheter durch eine feine Nadel an die zu behandelnde Stelle des Nervenkanals (Epiduralraum) geschoben.
Die exakte Lage der Spitze überprüft der Arzt durch Röntgenbilder und Kontrastmittel. Durch die Edelstahlfeder der Katheterspitze ist ein verletzungsfreies Vorschieben sowie eine exakte Positionierung möglich.
Der Eingriff dauert ca. 40 Minuten und der Katheter verbleibt für 48 Stunden an der behandelten Stelle.
In dieser Zeit werden insgesamt viermal Schmerzmittel, eine Kochsalzlösung und Enzyme eingespritzt. Das Schmerzmittel wirkt nicht nur kurzfristig schmerzlindernd, sondern in Rückenmarksnähe (Schaltzentrale zum Schmerzzentrum Gehirn) auch langfristig auf das so genannte “Schmerzgedächtnis” beruhigend.
Durch Wirkung auf das vegetative Nervensystem kommt es zu besserer Durchblutung und Entspannung.
Das Kochsalz entzieht dem umgebenden Gewebe Flüssigkeit, die Bandscheibe kann schrumpfen, sich zurückziehen und somit den Druck auf den Nerv verringern. Im Gegensatz zur klassischen Operation wird also die Bandscheibe nicht verletzt. Die entzündungshemmenden Medikamente und Enzyme sollen Verklebungen rund um den Nerv lösen und Schmerzmediatoren (schmerzleitende Substanzen) abbauen.
Dieses Verfahren wirkt also im Gegensatz zur herkömmlichen Vorgehensweise nicht rein mechanisch destruktiv (Verkleinerung der Bandscheibe), sondern auch neurolytisch (Befreiung des Nervs) und biochemisch (Abbau von Schmerzstoffen).
Die epidurale Adhäsiolyse wird seit über 15 Jahren erfolgreich in den USA durchgeführt. Diese Behandlung ist in Deutschland nicht in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen worden und muss privat bezahlt werden.